Agroforstsystem und Market Gardening – die Besonderheiten im Anbau
Polykultureller Anbau
Die Anbaufläche ist im sogenannten Agroforstsystem angelegt. Das bedeutet, dass einjährige Kulturen (Gemüse, Getreide, Hackfrüchte …), mehrjährige Sträucher (Beeren …) und Bäume (Nuss, Obst …) gemeinsam angebaut werden.
Die Beete werden durch Market Gardening bewirtschaftet. Diese Anbauform wird auch als „biointensiv“ bezeichnet: Auf kleiner Fläche werden über das Jahr möglichst viele Pflanzen in ökologischer Handarbeit angebaut. Man versucht, den vorhandenen Raum möglichst gut zu nutzen. So können zwischen Zwiebeln beispielsweise Salate stehen oder wir versuchen, bei den Gurken Pflanzen blühen zu lassen, die Nützlingen einen Lebensraum bieten.
Der Boden wird so wenig wie möglich bearbeitet. So pflügen wir z. B. nicht und es fährt kein schwerer Traktor über unseren Boden. Wo einmal Beet war, bleibt immer Beet. Wo einmal Weg war, bleibt immer Weg. So wird der Boden und sein Ökosystem möglichst wenig gestört und bleibt uns so hoffentlich als Lebensgrundlage erhalten.
Das bedeutet konkret:
- mehr Räume für Artenvielfalt
- biologischer Anbau (keine Pestizide)
- Fruchtfolge (gegen Krankheiten)
- Gründüngung zum Humuserhalt/-aufbau,
- minimale Bodenstörung
- durchwurzelter, bedeckter Boden
Die Vorteile
CO2-Bindung
Agroforstsysteme steigern mit der Anreicherung von Humus die Bodenfruchtbarkeit. Der Humus wiederum bindet viel Kohlenstoff und entzieht damit der Atmosphäre CO2. Ein wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz!
Gutes Mikroklima
Bäume und Sträucher verbessern das Mikroklima auf dem Feld: Sie spenden Schatten und schützen vor Wind. Bei Hitze sorgt ihre Verdunstung für eine Abkühlung der Umgebung. So können Agroforstsysteme auch längere Trockenperioden gut überstehen.
Artenvielfalt
Die Flächen bieten vielen Insekten und anderen Tieren einen Lebensraum und steigern so die Biodiversität (Artenvielfalt).
Ästhetik
Agroforstsysteme mit ihrer Pflanzenvielfalt sind einfach schön anzusehen und werten das Landschaftsbild ästhetisch auf – ein krasser Gegensatz zur monotonen Agrarlandschaft!